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Taita Hills

Wälder

Inseln im Meer der Savanne

Der Kontrast könnte kaum größer sein: Unvermittelt endet die weite Savanne des Tsavo-Nationalparks und geht über in die steilen, grünen Hänge der Taita Hills. Mehr als 2.000 Meter messen die höchsten Gipfel und so wandert der Blick von trockenen Grasfluren hoch zu Bergdörfern und Wasserfällen, Felsklippen und bewaldeten Tälern. Die Taita Hills sind der nördlichste Teil der Eastern-Arc-Gebirgskette, die sich in einem weiten Bogen vom Südwesten Tansanias bis in den Südosten Kenias erstreckt. Es sind uralte Berge, deren Entwicklungsgeschichte vor mehr als 100 Millionen Jahren begann. Ihre Wälder gehören damit zu den ältesten der Erde.

Vor etwa 30 Millionen Jahren, unter feuchtwarmen Bedingungen, erstreckten sich ausgedehnte tropische Regenwälder in der ganzen Region. Doch als sich das Klima änderte und kühlere, trockenere Perioden brachte, verschwand der Tieflandregenwald. Savanne breitete sich am Fuß der Berge aus. Nur auf den Bergen konnte sich der Regenwald halten. Wie Inseln inmitten eines Meeres ragten die bewaldeten Berge der Eastern-Arc-Kette nun aus der Savannen-Ebene heraus und wurden zu einem Rückzugsort für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Solche „Insel-Bedingungen“ fördern ganz besonders den Endemismus – also die Entstehung von Arten, die nur in einem begrenzten Gebiet vorkommen, nirgendwo sonst auf der Welt. Und tatsächlich sind die „Inselberge“ der Eastern-Arc-Kette heute Heimat für eine besonders große Zahl endemischer Arten. Aufgrund ihres kleinen Verbreitungsgebiets sind gerade sie oft besonders bedroht.

Wenn die Lebensräume immer kleiner werden

Der Taita-Feinsänger zum Beispiel ist ein Singvogel, der nur in den Taita Hills vorkommt. Er ist vom Aussterben bedroht, weil sein Lebensraum auf eine winzig kleine Waldfläche geschrumpft ist. Rodungen und Aufforstung mit nicht heimischen Baumarten sind dafür die Ursache. Für andere Arten gibt es noch nicht einmal ausreichend Daten, um ihren Gefährdungsstatus zu bestimmen, beispielsweise für die Taita-Purpurzungenschlange.

Die größte Gefahr für den Lebensraum dieser und der vielen anderen Arten der Taita Hills ist die Ausdehnung landwirtschaftlicher Flächen. Um ihren Lebensunterhalt zu sichern, dringen die Menschen immer tiefer in die verbliebenen Waldgebiete ein. Dort, wo in der Vergangenheit wieder aufgeforstet wurde, verwendete man vor allem exotische Baumarten wie Eukalyptus oder Zypressen. Als schnell wachsende Baumarten produzieren sie innerhalb kurzer Zeit viel Nutzholz, doch die Plantagen haben für die heimische Tierwelt keinen größeren Nutzen als eine Wüste.

Zudem brauchen Arten wie der Eukalyptus sehr viel Wasser, das sie im Gegensatz zu dem natürlichen Wald nicht im Ökosystem zurückhalten. Das wirkt sich aus bis in die Savannen am Fuße der Taita Hills, wo die Flüsse in der Trockenzeit kein Wasser mehr führen und die Menschen und auch ihr Vieh unter der Dürre leiden.

Der WWF vor Ort

Die Tsavo-Taita-Landschaft ist eine der Modellregionen des WWF in Unganisha. Im Zentrum des Engagements steht hier die Arbeit in bestehenden Gemeindeschutzgebieten oder solchen, die in Gründung begriffen sind. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort unterstützt der WWF das Ziel, wichtige Lebensräume bedrohter Arten zu sichern, Wildtierkorridore zu schützen und alternative und nachhaltige Einkommensquellen für die Menschen vor Ort zu entwickeln.

Bildergalerie: tagaktive Tiere

Bildergalerie: nachtaktive Tiere

Steckbrief Taita Hills

Land:

Kenia

Größe:

Es gibt nur noch Fragmente des ursprünglichen Waldes, insgesamt ca. 6 km2.

Typische Arten:

Taita-Purpurzungenschlange, Taita-Drossel, Weichratte, Taita-Brillenvogel, Taita-Feinsänger, Zwerggalago

Gut zu wissen:

Die Wälder dieser Berge haben viele Millionen Jahre überdauert, seit einer Zeit, als Afrika noch Teil des Großkontinents Gondwana war.