Entdecke Unganisha!

Sie können die Karte bewegen und heranzoomen – entdecken Sie die gesamte Landschaft!

Klicken Sie auf ein Symbol, um mehr zu erfahren. Sie können auch “wischen”, um sich auf der Karte weiterzubewegen. Viel Spaß!

Mangroven und Küstenwälder von Kwale

Wälder

Zwischen Land und Meer

Es müssen besondere Gewächse sein, die zugleich Scharen von Vögeln und Schwärmen von Fischen einen Lebensraum bieten. Und genau das sind Mangroven: Besondere Bäume und Sträucher, die im salzigen Meerwasser gedeihen und den Gezeiten standhalten. Im Laufe der Evolution haben sie Anpassungen entwickelt, die ihnen das Überleben an der Schnittstelle zwischen Land und Meer möglich machen: Stelzwurzeln zum Beispiel – charakteristische Wurzelorgane, die über die Wasseroberfläche hinausragen und die Mangroven mit Sauerstoff für die Zellatmung versorgen.

Über wie unter Wasser sind Mangrovenwälder besonders artenreich. Das Labyrinth ihrer Wurzeln ist die Kinderstube vieler Fischarten und Lebensraum von Muscheln, Krebstieren, Weichtieren oder Schwämmen. Für die Menschen in Kenia sind die Mangrovenwälder zudem ein natürlicher Küstenschutz, Ort für kulturelle und spirituelle Zeremonien, Fischgrund sowie Lieferant von Brennholz, Baumaterialien, Honig und Heilpflanzen.

Eine Kette kostbarer Lebensräume

Etwas weiter im Landesinneren ist der Einfluss des Meeres auf das lokale Klima noch immer spürbar. Hier gedeihen die Küstenwälder, die sich wie eine Kette an der Küste Ostafrikas entlangziehen. Immergrüne Wälder zählen ebenso dazu wie Trockenwälder. Sie formen ein abwechslungsreiches Mosaik aus Lebensräumen mit einer besonders großen biologischen Vielfalt: Die ostafrikanischen Küstenwälder sind ein globaler Hotspot der Artenvielfalt. Zudem speichern und filtern die Küstenwälder Wasser, schützen die Böden vor Erosion, binden Kohlendioxid aus der Atmosphäre und sind eine Quelle für Sauerstoff.

Mit diesen Dienstleistungen versorgen sie die Bevölkerung der Städte und Dörfer in Kenias Küstenregion mit Wasser, Brennholz, Baumaterial, Nahrung und Heilpflanzen. Wie die Mangrovenwälder, so sind auch manche Küstenwälder heilige Orte für traditionell lebende Gemeinschaften – Stätten, an denen sich die Gräber ihrer Ältesten befinden oder an denen sie spirituelle Zeremonien abhalten.

Der Schwund der ursprünglichen Wälder

Lokale Gemeinschaften wie die Makaya schützen die Orte ihrer Ahnenverehrung. Und so sind es insbesondere diese Gegenden, in denen die ursprüngliche reiche Bewaldung bis heute erhalten ist. Die Kaya-Wälder zum Beispiel gehören heute zu den wenigen Primärwaldgebieten Kenias und sind von der UNESCO als Weltkulturerbestätte anerkannt.

Doch mehr als zwei Drittel von Kenias ursprünglichen Küstenwäldern sind heute verschwunden! Landwirtschaft und wachsende Siedlungen, Holzeinschlag und zerstörerischer Bergbau haben den natürlichen Wald immer weiter zurückgedrängt. Geblieben sind kleine, isolierte Waldstücke, umgeben von Dörfern, Weideflächen und Äckern. Auch der Druck durch große Investitionsvorhaben nimmt zu. 

Der WWF vor Ort

In einem der ärmsten Bezirke Kenias, dem County Kwale, arbeitet der WWF zusammen mit lokalen Gemeinschaften, um Mangroven und Küstenwälder zu schützen und wiederherzustellen. Teil dieses Engagements ist der Schutz der wertvollen Wälder vor Abholzung, Degradierung und Umwandlung in Ackerflächen. Doch das Engagement geht weit darüber hinaus: So unterstützt der WWF die Menschen vor Ort dabei, Wissen und Fähigkeiten aufzubauen, entwickelt gemeinsam mit ihnen Perspektiven für eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen und ergreift konkrete Maßnahmen zur Wiederherstellung zerstörter Wälder.

Steckbrief Küstenwälder Kwale

Land:

Kenia

Größe:

Im County Kwale bedecken die Wälder schätzungsweise 1.030 km2, davon sind ca. 82 km2 Mangroven.